Menschliche Monokultur

Maschinen rasieren eine Schneise durch den Wald.  Der lang sich selbst überlassene Mischwald soll mit schnellwachsenden Fichten aufgeforstet werden.

Zielsicher packen die Greifarme, die langsam wachsenden, die krumm und schief geratenen, die irgendwie aus der Norm gefallenen. Abtransportiert werden die, mit den halbseitig ausgebildeten Kronen und daher wertlos und vor allem, alle „Nichtfichten“.

Der Wald, der entstehen soll, wird kalkulierbar und leicht zu bewirtschaften sein. Hoher Ertrag, doch wird in diesem Wald jemals ein Vogelkonzert erklingen?

Ein Fichtenwald mit lauter konform stehenden Bäumen hat die gleichen Auswirkungen auf das Gleichgewicht in der Natur, wie menschliche Monokultur auf die Gesellschaft. Der Preis eines Vogelkonzertes ist die Unterschiedlichkeit der Arten und das gilt auch für die Menschen.

Darum braucht  es die Alten und die Jungen, die Großen und die Kleine und die dazwischen, die Krummen und die Geraden und die, mit den halbseitig ausgebildeten Kronen und ALLE, auch die Nichtfichten.

Und es braucht Menschen, die sich dafür einsetzen. Zum Beispiel das Theaterkollektiv SägeWerk in Niederösterreich. Mit einem Augenzwinkern werden ernste und lustige Themen mit Tiefgang präsentiert und erfrischen durch einen ungewöhnlichen Blickwinkel. Ein Besuch im Theater SägeWerk ist „Artenschutz der menschlichen Spezies“, Vogelkonzert inbegriffen.